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In seinem Buch "R.E.S. zwei Meter" beschreibt Frank Schwartz im Kapitel "Tipps zum Leichtbau" u. a. seine favorisierte Art der Anlenkung von Leitwerken. In diesem Beitrag veranschaulicht er detailliert, warum und wie er es macht! Im Übrigen liegt er damit voll im Trend, denn vermehrt legen namhafte Hersteller, wie z. B. Holzmodellbau Schweiger, ihren Bausätzen bereits PTFE-Schläuche bei.
Jedes Gramm am Heck muss mit dem Mehrfachen vorne ausgeglichen werden. Ergo gilt es, hinten jedes Gramm einzusparen. Seil-Feder Anlenkungen mag ich an den weichen Leitwerkskonstruktionen der R.E.S.-Flieger nicht. Ein 0,8-mm-Stahldraht, wie er des Öfteren in Baukästen beiliegt, ist meines Erachtens unnötig dick. Hier reichen 0,6 mm oder 0,5 mm vollkommen aus. Noch dünnere Drähte werden dann wieder grenzwertig in ihrer Steifigkeit. Die weißen 2 mm-Bowdenzugrohre haben ebenfalls ein sattes Gewicht. Diese ersetze ich schon seit langem durch superleichte PTFE-Schläuche (umgangssprachlich: Teflon), wie sie in F3J/F5J-Seglern oder auch in manchen F3B-Maschinen eingesetzt werden.
Die meist beiliegenden und üblichen Bowdenzugrohre „weiß“ (oben) gegen den PTFE-Schlauch auszutauschen, spart deutlich Gewicht! (Foto: Frank Schwartz)
Hier mal ein paar Gewichte, bezogen auf die üblich benötigte Länge für die Anlenkung von Höhen- und Seitenruder (zusammen ca. 1,85 m):
Bowdenzug-Hülle "weiß" | 6,68 Gramm |
PTFE Schlauch 0,71 mm | 1,73 Gramm |
Stahldraht 0,8 mm | 7,18 Gramm |
Stahldraht 0,5 mm | 2,86 Gramm |
Das sind gesparte 9,27 Gramm, zuzüglich des eingesparten Trimmgewichts vorne im Rumpf!
Üblicherweise wird ein Stahldraht in der nächst größeren Stärke in den PTFE-Schlauch geschoben und der Schlauch durch Streichen in Längsrichtung gestreckt, damit er sich gut an den Stahl anpasst. Nach dem Einkleben in den Rumpf wird der Stahldraht dann wieder ersetzt. Bei 0,6- oder 0,5-mm- Stahldraht im 0,71-mm-Schlauch nehme ich gleich den endgültigen Draht und strecke nicht, sondern stauche gar ein wenig. Der Schlauch inklusive des Stahldrahts kommt in den Rumpf. Mit etlichen Magneten wird der im Schlauch befindliche Stahldraht innen an die Rumpfseitenwand und an das CFK-Rohr gezogen. Ein Kreuzen beider Schläuche sollte man auf jeden fall vermeiden!
Magnete ziehen den Bowdenzug zum Verkleben direkt an die innere Rohrwand. Die Magnete habe ich hier zusätzlich mit Kreppband gesichert, so dass sie nicht verrutschen und an der gewünschten Position bleiben. (Foto: Frank Schwartz)
Danach verschließe ich den Austritt der Anlenkung hinten mit dickflüssigem Sekundenkleber. Ebenso verschließe ich eventuelle Öffnungen am hinteren Rohrende, um eventuell auslaufenden Sekundenkleber aufzufangen. Dünnflüssigen Sekundenkleber tröpfle ich von vorne (oben) in den nahezu senkrecht gehaltenen Rumpf, und zwar so, dass er am Schlauch entlangläuft – möglichst bis hinten, aber möglichst nicht weiter. Die Dosierung ist etwas heikel. Ich nehme nach Gefühl etwa fünf bis acht Tropfen Seku.
Zur Sicherheit kann man beim Klebevorgang eine Unterlage benutzen, falls doch einmal etwas Sekundenkleber aus dem CfK-Rohr heraustropft!
Achtung! Nicht alle am Markt erhältlichen Teflonschläuche lassen sich mit Sekundenkleber haltbar verkleben. Gute Erfahrungen habe ich mit denen des auf Segelflug spezialisierten englischen Händlers Hyperflight gemacht. Er führt die PTFE-Schläuche in unterschiedlichen Durchmessern. Die dünnste Variante mit 0,71 mm Innendurchmesser ist für den Einsatz im FxL Bereich ausreichend. Hier geht es zur Shopseite von Hyperflight
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